Hortus St. Elisabeth

Der Garten grenzt an eine viel befahrene Straße und liegt im Ort gegenüber der Kirche. Die Signalwirkung ist groß und es gibt viele Zaungespräche. Seit 5 Jahren gärtnern wir hier und die Fläche veränderte sich rasant: weg vom gepflegten, aber leblosen Garten, hin zum gepflegten, lebendigen Chaos.

Zuerst entfernten wir eine Thuja, eine kleine Edelrose und eine mickrige Forsythie. Dann war der Garten auch schon fast leer. Die alte Eberesche durfte natürlich bleiben.

Wir erweckten den alten Gemüsegarten gerade noch rechtzeitig wieder zum Leben, bevor das Gras ihn ganz überwucherte und vergrößerten ihn gleich um zwei Drittel. Wir stellten ein Hochbeet mit Frühbeetaufsatz auf. Dort und in unserem Wohnzimmer werden alle Gemüsepflanzen aus Samen gezogen. Wir legten schmale Beete an, rahmten sie mit umgedrehten Grassoden und teilweise mit Schotterwällen ein und füllten diese mit Grünschnitt und Laub auf. Der Flächenkompost wird jeden Tag ergänzt und die vorgezogenen Pflanzen werden direkt in diesen Mulch hineingesetzt.

Wir pflanzten Obstbäume, unzählige Gartenkräuter und viele Sträucher zum Naschen für uns, die Insekten und die Vögel.

Den Rasen haben wir 2019 mitten im Sommer stark vertikutiert, damit die Sonne ihn schwächen kann. Anfang 2020 trugen wir dann 10 Zentimeter tief die übrig gebliebene, schüttere Grasnarbe ab und säten zuerst Acker-Beikräuter von Rieger-Hofmann ein. Ab dem folgenden Mai war schon alles üppig zugewuchert und es blühte reichlich. Seitdem arbeiten wir kontinuierlich an der Erweiterung der heimischen Vielfalt.

Totholz-, Reisig-, Stein- und Laubhaufen wachsen stetig – auch Dank aufmerksamer Nachbarn und Ebay Kleinanzeigen. Wir verwenden beim Anlegen von Naturmodulen aus Prinzip keine neuen Steine aus dem örtlichen Steinbruch, aus dem selben Grund, warum wir keine torfhaltigen Produkte kaufen. Für Fledermäuse, Vögel, Igel und Wildbienen sind Unterkünfte und Nisthilfen verteilt. Eine frostsichere Eidechsenburg aus Buntsandstein ist angelegt. Eine ca. 1,50 Meter hohe Pyramide, ein Käferkeller und eine große Stumpery entstanden.

Unsere Doppelgarage haben wir abgerissen. An ihrer Stelle liegen nun ein vollsonniges Recycling-Magerbeet und ein Flachteich. Auf dem gepflasterten Wäschetrockenplatz entstand ein Fahrradunterstand mit begrüntem Dach, sodass auch hier wieder ein paar Quadratmeter mehr als Bienenweide dienen.

Wir haben eine sehr große Zisterne für Regenwasser (die ehemalige Abortgrube), die vom Hausdach gespeist wird.

  • Standort an der Kirche. Elisabeth ist Vorbild für alle, die etwas zugunsten des Gemeinwohls ändern wollen.
  • Marissa und Andreas Andraczi
  • 71139
  • Ehningen
  • Deutschland
  • 500

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